25. Jahrestag der Gründung des Europäischen Forums Christlicher Männer
(EFCM)
Vor
25
Jahren,
am
9.
September
1991,
wurde
das
Europäische
Forum
Christlicher
Männer
(EFCM)
in
Prag
gegründet:
Eine
ökumenisch
angelegtes
Netzwerk
von
Vertretern
kirchlicher
Männerarbeit
und
Interessierten,
denen
Fragen
männlicher
Spiritualität,
sozialer
Lebensbedingungen
sowie
politischer
Interessen
von
Männern
ein
Anliegen
sind.
Vor
allem
ging
es
darum,
wie
Kirche
Männern
Erfahrungsräume
bieten
könne,
die
diese auch für sich in Anspruch nehmen würden.
Seit
1991
haben
in
vielen
Ländern
so
genannte
Europa-
Konferenzen
stattgefunden.
Der
Weg
reichte
u.a.
von
Prag
über
Edinburgh,
Budapest,
Kassel,
Warschau,
Stockholm,
Minsk
bis
Wien.
Günter
Apsel,
der
ersten
Präsident
des
EFCM
erinnert
an
jene
Tage
in
Prag
und
Janske
Lazne
vor
25
Jahren.
Was
er
unerwähnt
lässt:
seine
eigene
sehr
entscheidende
Rolle
während
des
Gründungsprozesses,
der
nicht
nur
Befürworter
hatte.
Er
war
gemeinsam
mit
anderen
Präsident
des
EFCM
bis
1999
und
seitdem
Ehrenpräsident.
Ohne
seine
Empathie
für
die
Versöhnung
der
Europäischen
Völker
und
seinen
ökumenischen
Einsatz
für
einen
angemessenen
Dienst
der
Europäischen
Kirchen
an
ihren
Männern wäre der Start des „Projektes EFCM“ niemals geglückt.
Hier seine Erinnerungen:
Es
geschah
am
9.
September
des
Jahres
1991,
dass
wir,
einige
Dutzend
Männer
aus
Ost
und
West,
uns
in
Prag
versammelt
hatten,
um
–
in
der
Aufbruchsphase
in
ein
neues
Europa
–
nach
unserem
besonderen
Beitrag
zur
friedlichen
und
gerechten
Gestaltung
des
kirchlichen,
gesellschaftlichen
und
politischen
Weges
beim
Zusammenwachsen
des
Kontinents
zu
fragen.
Wir
suchten
seit
langem
nach
einem
verbindlichen
Rahmen
für
diesen
von
uns
als
unabweisbar
erkannten
Auftrag
und
fanden
ihn
schließlich
in
einem
Verbund,
den
wir
Europäisches
Forum
Christlicher Männer (EFCM) nannten.
Es
geschah
am
9.
September
1991,
dass
sich
diese
Gruppierung
in
der
Michaelskirche
zu
Prag
formierte,
nachdem
Jean
Fischer,
der
damalige
Generalsekretär
der
Konferenz
Europäischer
Kirchen
(KEK),
uns
in
unserer
Vorkonferenz
in
Buckow
(DDR)
dringend
dazu
aufgefordert
hatte,
uns
einen
verbindlichen
Status
zu
geben.
Denn
nur
so
könne
unsere
Gemeinschaft
assoziiertes
Mitglied
der
KEK
werden.
Und
nur
auf
diese
Weise
würden
wir
als
Zusammenschluss
von
bestehenden
Einrichtungen
der
Männerarbeit
wie
auch
von
engagierten
Einzelnen
eine
Chance
haben,
unseren
Beitrag
im
ökumenischen
Kontext
vernehmbar
und
damit
wirkungsrelevant zu leisten.
Durch
Beschluss
des
KEK-Zentralkomitees
bei
seiner
Tagung
1993
in
Iserlohn
wurde
das
EFCM
assoziiertes
Mitglied
der
KEK.
Die
offizielle
Aufnahme
geschah
im
Rahmen
eines
Gottesdienstes
innerhalb
der
nächsten
KEK-Vollversammlung
1997
in
Graz.
Einige
Jahre
lang
tat
das
EFCM
einen
bescheidenen,
doch,
wie
ich
finde,
nicht
unwichtigen
Dienst
als
Brücke
zwischen
den
Teilen
des
Kontinents,
die
aus
bisher
gegensätzlichen
Positionen
ein
kooperatives
Denken
und
Handeln
finden
mussten, um die Chance der neuen Ära nicht zu verspielen.
Unsere
Beteiligung
konzentrierte
sich
auf
männerspezifische
Fragestellungen
(vornehmlich
auf
die
Gewaltfrage,
deren
Aufarbeitung
uns
geradezu
naturgegeben
oblag)
wie
auch
auf
die
Vermittlung
und
Verstärkung
der
von
weiten
Teilen
der
Männerarbeit
und
ihrer
Kooperationspartner
getragenen
Versöhnungsarbeit,
die
zumal
nach
der
Tschernobylkatastrophe
des
Jahres
1986
als
dringende
Aufgabe erkannt und aufgenommen worden war.
Auch
über
diese
Schwerpunkte
hinaus
engagierten
sich
die
Vertreter
des
EFCM
auf
einer
Reihe
internationaler
Begegnungen
und
ökumenischen
Konferenzen.
Im
Bewusstsein
der
belasteten
Geschichte
sahen
wir
uns
gefordert,
mitdenkend
und,
zumal
in
der
Begegnungsarbeit
über
die
früheren
Grenzen
hinweg,
mithandelnd
am
Aufbau
eines
Europa
mitzuwirken,
das
demokratische
und
menschengerechte
Züge
tragen
sollte,
das
den
neuen
Herausforderungen
gerecht
werden
sollte:
Überwindung
nationaler
und
konfessioneller
Grenzen
mit
dem
Ziel
eines
Miteinanders,
in
dem
Toleranz
und
gemeinsames
Handeln
im
Aufbau
geeigneter,
dem
Wohl
der
Menschen
dienender
Strukturen
regieren sollten.
Eine
Rückschau
oder
gar
eine
Bewertung
dessen,
was
in
den
vergangenen
25
Jahren
ins
Werk
gesetzt
oder
auch
versäumt
worden
ist,
versage
ich
mir.
Unsere
limitierten
Ressourcen
ließen
gewiss
keine
großen
Aktionen
zu,
jedoch
brachten
wir
uns
mit
unseren
Beiträgen
ein,
so
gut
wir
es
vermochten,
und
ernteten dafür auch spürbare positive Resonanz.
Leider
verflüchtigte
sich
unser
gemeinsamer
Impetus
ein
gutes
Jahrzehnt
später.
Ich
begreife,
dass
alles
seine
Zeit
hat.
Ich
nehme
wahr,
dass
unsere
damaligen
Zielsetzungen
in
anderer
Form
weiterverfolgt werden. Ich bleibe dankbar für den gemeinsamen Weg.
Am
Abend
dieses
Tages,
am
9.
September
2016,
an
dem
meine
Gedanken
wie
von
selbst
in
jene
Zeit
zurückgehen,
möchte
ich
aber
auch
das
jahrzehntelange
Engagement
derer
nicht
unerwähnt
lassen,
die
in
großer
Treue
im
Rahmen
der
seit
1952
bestehenden
Vorläufergemeinschaft,
der
Konferenz
für
Männerarbeit
in
Europa,
die
Voraussetzung
zur
Gründung
des
EFCM
geschaffen
haben.
Bis
zum
Jahre
1985
(Europakonferenz
in
Coventry)
lag
die
Verantwortung
für
diesen
Dienst
ohne
Unterbrechung
in
den Händen von Heinz Flink, des damaligen Hauptgeschäftsführers der Männerarbeit der EKD.
Seiner
und
all
der
Freunde
der
frühen
Jahre,
die
nicht
mehr
unter
uns
weilen,
dankbar
für
ihr
Mitwirken
gedenkend
grüße
ich
in
besonderer
Weise
die
Generalsekretäre
des
EFCM,
Andreas
Seiverth
und
Martin
Rosowski,
die
späteren
Präsidenten
Dr.
Jiri
Silny
und
Anders
Nordberg
sowie
alle
Empfänger
dieser
Botschaft
mit
großem
Dank
für
die
Jahre
einer
ebenso
spannungsreichen
wie
vertrauensvollen
Zusammenarbeit in der Überzeugung, dass die Arbeit nicht vergebens war.
„Die
Wahrheit
wird
euch
freimachen.“
(Johannes
8,
32).
Das
Jesus-Wort,
Leitspruch
der
denkwürdigen
Gründungstagung,
die
mit
der
Versammlung
in
Prag
begonnen
und
in
Janske
Lazne
fortgesetzt
wurde,
möge uns weiterhin wegweisende Orientierung sein.
Günter Apsel,
Orlando, FL, am 09.09.2016